Diapensia lapponica zählt zu den frosthärtesten Pflanzen der Subarktis. Sie verdankt ihre Frostresitstenz einer sehr dichten Abschlussschicht (Cuticula + Wachsschicht), die ihr ein ledriges Aussehen verleiht und vor Frosttrocknis schützt. Ausserdem muss Diapensia über eine ausgeprägte plasmatische Frost- und Trockenresistenz verfügen, da sie im Winter -30°C und mehr erträgt und wegen der Besiedlung exponierter Kuppen kaum mit Schneeschutz rechnen kann. Auch die Wuchsform leistet einen Beitrag zur Erhöhung der Trockenresitenz: Durch angedrückten Wuchs (polsterförmiger Wuchs) der Blättchen und Aeste wird die relative Oberfläche und damit auch der Wasserverlust vermindert.
Die Art wächst auf Windkanten und Windheiden, also z.B. auf Frostbeulen, Steinringböden, exponierten Fliesserden und frostgeprägten Rohböden auf Berggipfeln und Bergkämmen.
Diapensia geht auf Windheiden deutlich über den standörtlichen Bereich von Krähenbeere hinaus und wächst häufig als einzige Gefässpflanze zwischen Windheideflechten und Moosen.Caltha palustris, die Sumpfdotterblume bildet mit ihren kräftig leuchtenden, goldgelben Blüten nach der Schneeschmelze die ersten Farbtupfer in der Landschaft.
Sie wächst direkt an Bächen oder auf wasserzügigen Böden in Niedermooren, Nasswiesen und an Quellen. Sie geht in Skandinavien bis in die niedrig-alpine Zone hinauf und wächst dort auch im sickernassen Umfeld von Schneeböden.
Die Multebeere (Rubus chamaemorus) gehört zur Familie der Rosengewächse und wächst v.a. in der borealen Zone auf nährstoffarmen Mooren oder sauren Heideböden mit organischer Auflage. In grossen Beständen ist sie auf dem braunen Torfmoos Sphagnum fuscum auf Bulten und Torfsträngen zu finden, wo sie ab Mitte August orangefarbene, sehr schmackhaft Beeren bildet. Die in Nordschweden und Nordfinnland erhältliche Multebeerenmarmelade wird ausschliesslich aus gesammelten Wildfrüchten hergestellt.
Auf dem Bild sehen wir die späte Blüte (Mitte August) einer Gebirgsform der Multebeere.
Der Gletscherhahnenfuss (Ranunculus glacialis) ist mit wenigen anderen Gefässpflanzen in der hochalpinen Zone der skandinavischen Gebirge zu finden.
Häufig ist er auch in der mittelalpinen Zone, wo er auf Rohböden und in Feinerdeinseln zwischen Geröll wächst. Dank seiner lederigen Blätter mit dicker Kutikula und Wachsschicht sowie dank physiologischer Anpassungen erträgt er auch im Sommer problemlos Nachtfröste. Die Blütenfarbe variiert von weiss bis rosa.
Die Alpenbärentraube (Arctostaphylos alpinus, rote Früchte) zählt zu den frostfesten Pflanzenarten der alpinen Heiden der skandinavischen Tundra und leitet im Spätsommer häufig als erster Zwergstrauch mit feuerroter Blattfarbe den Herbst ein. Die Krähenbeere (Empetrum nigrum ssp. hermaphroditum, schwarze Beeren) ist wintergrün und weist aufgrund seiner wachsüberzogenen, nadelartigen Blätter eine sehr hohe Frostfestigkeit auf und dringt in den Gebirgen bis auf windgefegte und frostgeprägte Kuppen vor. Sie bewächst auch wesentlich mildere Lebensräume in den borealen Mooren, wo sie auf Torfsträngen und Bulten hervorragend gedeiht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen